Ich habe mich vor Kurzem extrem gefreut – natürlich ohne dem Kleinen meine Freude zu zeigen, weil ich ihn in seiner Wut durchaus ernst nehmen wollte – als Junior vor Wut stampfend vor mir stand! Er hatte sich so in Rage versetzt, dass reden unmöglich war, schrie seine Meinung heraus und hüpfte wie ein Flummi vor mir auf und ab. Es war ein Fest!!

 

Warum freut mich das?

Weil er sich und seine Gefühle ausdrücken konnte!

 

Mein Sohn neigt dazu sich bei Wut zurück zu ziehen, bis diese verraucht ist. Aber es gibt Ausnahmen und er lernt gerade, dass es okay ist seine Gefühle zu fühlen und ihnen Ausdruck zu verleihen!

Das macht mich sehr stolz, denn ich empfinde es als existenziell mit sich selber im Einklang zu sein und die eigenen Gefühle zulassen zu können. Wobei die nächste Stufe ist, sich von eben diesen Gefühlen nicht blind steuern zu lassen. Aber dafür haben wir noch ein paar Jahre Zeit!

 

Im Alltag mag es unpassend sein

Ja, durchaus. Wer fühlt sich schon wohl, wenn das Kind sich schreiend im Kaufhaus auf den Boden wirft und egal was Du machst, alle Umstehenden wissen es besser!

Auch hier gilt erstmal Ruhe bewahren – wie ihr vielleicht schon im Geschenk gelesen habt.

Was uns (Junior und mir) sehr geholfen hat, waren 3 Sofortmaßnahmen:

  1. Auf eine Höhe gehen (meist habe ich mich gehockt, es geht aber auch auf den Arm nehmen) und Körperkontakt herstellen (z.Bsp. Hand auf die Schulter), so dass Augenkontakt entsteht
  2. Eine kurze Info weitergeben – mein Standardsatz lautet hier „Beruhig dich erstmal, dann kann ich dir das erklären“
  3. Warten, bis das Kind sich selbst reguliert hat. Gerne, wenn es hilft, beruhigend über den Rücken streicheln.

Umstehenden habe ich grundsätzlich zu verstehen gegeben, dass alles in Ordnung ist und sie sich nicht sorgen brauchen, da ich die Situation im Griff habe. Ich habe sie möglichst schnell an uns vorbei komplimentiert, um Junior zum Einen kein Publikum zu geben und zum Anderen kein Grund sich zu schämen. Er sollte sich in möglichst geschütztem Raum befinden und den Umgang mit seinen Gefühlen üben dürfen.

 

Warum solltest Du warten?

Berechtigte Frage!

Wir Erwachsene neigen schnell dazu eine Situation für unser Kind – möglichst ohne Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit – zu lösen. Kinder, die in der Trotzphase sind erleben solch starke Gefühle aber vielleicht zum Ersten mal und mit einer schnellen Lösung nehmen wir den Kleinen die Chance sich mit ihren Gefühlen auseinander zu setzen und auch umgehen zu lernen.

Außerdem: Dein Kind kann in einem akuten Wutanfall nicht zuhören, egal welche schönen Worte und guten Lösungen Du zur Hand hast. Wenn es weint und schreit ist es so in dem Gefühl gefangen, dass nichts zu ihm durchdringt. Warten schont, wenn wir genauer hinsehen, Deine Nerven.

Auch signalisierst Du Deinem Kind mit dem Abwarten, dass Du es Ernst nimmst und wenn es soweit ist, könnt ihr gemeinsam eine Lösung erarbeiten.

 

Gib nicht nach!

Oft erlebe ich es in Supermärkten oder auf dem Spielplatz, dass die Eltern eine Grenze setzen oder sogar etwas verbieten und die Kinder sich wütend zu Boden werfen mit der Konsequenz, dass die Kinder ihren Willen durchsetzen und bekommen wonach ihnen verlangt, weil die Eltern ihre Nerven schonen oder der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit entgehen wollen. Das halte ich für grundlegend falsch. Wenn Du eine Entscheidung getroffen hast, dann ist dies nicht aus dem blauen Dunster heraus geschehen oder um dein Kind zu quälen. Diese Entscheidung ist wohl überlegt getroffen worden. Daher wäre das Aushebeln der getroffenen Entscheidung inkonsequent. Die von dir wohl überlegte Grenze würde – durch das Verhalten Deines Kindes – eingerissen und Dein Kind würde daraus lernen, dass es durch Schreien, Weinen und auf den Boden werfen zu seinem Ziel kommt.

 

Du programmierst ansonsten den nächsten Wutanfall schon vor!

 

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Ich freue mich auf den Austausch mit dir!

Herzliche Grüße,

Monique